Bladder Health
Urinanalyse, mikroskopische und chemische Untersuchung
Was ist Urin?
Das Blut fließt durch die Nieren, und anschließend wird Urin gebildet und ausgeschieden. Urin besteht aus Substanzen, die unsere Zellen nicht verwenden oder benötigen, also Reste von Stoffwechselprozessen (z. B. Harnstoff). Das Blut wird zuerst gefiltert und alle kleinen Moleküle, darunter sowohl Nährstoffe als auch Abfallstoffe, gelangen in ein Nephron. In jeder menschlichen Niere gibt es etwa 1.000.000 Nephrone, und Nephrone sind der aktive Teil der Niere, der Urin produziert und gleichzeitig Abfallstoffe und überschüssige Substanzen aus dem Blut entfernt. Die Nährstoffmoleküle sowie einige Salze und Wasser werden wieder ins Blut aufgenommen, während unerwünschte Substanzen im Nephron verbleiben und Teil des Urins werden.
Urinuntersuchung
Eine Urinanalyse ist, wie der Name schon sagt, eine Untersuchung des Urins. Für die Urinanalyse wird eine Probe von 30-60 ml Ihres Urins benötigt.
Ihr Hausarzt kann eine Urinanalyse in einem Labor anordnen, um Nieren- und Stoffwechselstörungen sowie Harnwegsinfektionen festzustellen. Wenn Sie Ihre Periode haben, kurz vor Ihrer Periode stehen oder Diuretika einnehmen, sollten Sie dies Ihrem Hausarzt mitteilen, da er die Probenentnahme möglicherweise verschieben möchte. Außerdem sollten Sie vor der Untersuchung anstrengende körperliche Betätigung oder den Verzehr von Nahrungsmitteln vermeiden, die Ihren Urin verfärben könnten – z. B. Rote Beete, Brombeeren oder Rhabarber.
Eine Urinanalyse kann aus verschiedenen Gründen erforderlich sein, zum Beispiel:
- Wenn Sie Schmerzen im Unterleib oder Rücken haben, Blut im Urin (sichtbar oder mit einem Urinteststreifen nachweisbar), wenn Sie Schmerzen beim Wasserlassen haben oder die Häufigkeit des Wasserlassens zunimmt
- Routinemäßige medizinische Untersuchungen wie jährliche Kontrolluntersuchungen, Krankenhauseinweisungen, Screening auf Diabetes, Nierenerkrankungen, Bluthochdruck, Lebererkrankungen
- Zur Beurteilung einer neuen Schwangerschaft
- Zur Überwachung des Fortschreitens und der Reaktion auf die Behandlung von Krankheiten wie Diabetes, Nierenfunktionsstörungen/-erkrankungen/-steinen, Lupus
- Zur Ermittlung der Ursache von Blasenentzündungen.
Es wird empfohlen, eine Mittelstrahlprobe in einem sauberen, sterilen Gefäß zu entnehmen (normalerweise von Ihrem Arzt bereitgestellt). Sie erhalten Anweisungen, zu welcher Tageszeit die Probe entnommen werden soll (z. B. beim ersten Urinieren am Morgen). Wenn die Probe länger als eine Stunde aufbewahrt werden muss, bevor sie entnommen und an das Labor geschickt wird, muss sie im Kühlschrank aufbewahrt werden (jedoch nicht länger als 24 Stunden).
Eine vollständige Urinanalyse umfasst drei Testphasen: die visuelle Untersuchung, die chemische Untersuchung und die mikroskopische Untersuchung.
Die visuelle Untersuchung
Im Labor überprüft der Techniker die Klarheit, Farbe und Konzentration des Urins.
Farbe:
Manchmal wird der Urin durch die Ernährung beeinflusst – beispielsweise können Lebensmittel wie Rote Bete den Urin rot färben. In anderen Fällen kann rot gefärbter Urin auf Blut hinweisen, was auf eine Krankheit oder Schädigung des Harnsystems hindeutet. Es ist auch wichtig, mit Blut verunreinigten Urin durch Menstruation oder Hämorrhoiden auszuschließen. Die normale Urinfarbe reicht normalerweise von einem blassen Gelb bis zu einem etwas dunkleren Gelb am frühen Morgen, wenn der Urin konzentrierter ist. Eine dunklere Bernsteinfarbe deutet auf Dehydrierung hin und darauf, dass Sie mehr Wasser trinken müssen, und ein sehr dunkles Orange könnte ein Hinweis auf Gelbsucht/Gallengangserkrankung oder Lebererkrankung sein.
Klarheit:
Der Techniker überprüft den Urin auch auf seine Klarheit – ob er trüb, schlammig oder klar ist. Gesunder Urin kann immer noch trüb oder schlammig sein, wenn er mit Substanzen wie männlicher Fortpflanzungsflüssigkeit oder Prostataflüssigkeit, Hautzellen, asymptomatischen Urinkristallen, Schleim oder Körperhygieneprodukten verunreinigt ist. Trübung kann jedoch auch ein Hinweis auf einen Gesundheitszustand oder eine Infektion sein, da sie auch durch das Vorhandensein von Bakterien oder roten oder weißen Blutkörperchen im Urin verursacht werden kann.
Die visuelle Untersuchung ist bei der Urinanalyse nur ein Teilaspekt. Um die vorhandenen Substanzen festzustellen, müssen weitere chemische und mikroskopische Untersuchungen des Urins durchgeführt werden.
Die chemische Untersuchung
Die chemische Untersuchung wird normalerweise im Labor mit Urinteststreifen mit Reihen von Testfeldern, sogenannten Reagenzien, durchgeführt. Jedes Feld auf dem Urinteststreifen enthält eine andere Chemikalie, die ihre Farbe ändert, um das Vorhandensein bestimmter Substanzen in Ihrem Urin anzuzeigen. Die Farbe zeigt an, ob eine kleine oder große Menge der Substanz nachgewiesen wurde. Die Ergebnisse werden oft vom Techniker abgelesen; manchmal wird das Ablesen jedoch automatisiert, um Interpretations- und Zeitfehler zu vermeiden, da jede Farbe des Felds zum richtigen Zeitpunkt analysiert werden muss (von einigen Sekunden bis zu Minuten, abhängig von der erkannten Reaktion), um genaue Ergebnisse zu gewährleisten.
Was wird bei der chemischen Untersuchung geprüft?
Mit der chemischen Untersuchung lassen sich verschiedene Indikatoren feststellen:
- Eiweiß
- Blut (Hämoglobin)
- pH-Wert
- Leukozyten
- Nitrate
- Bilirubin
- Urobilinogen
- Ketone
- Glucose
- Spezifisches Gewicht
Eiweiß
Protein im Urin wird normalerweise durch einen Test auf Albumin gemessen, es gibt jedoch eine Reihe alternativer Proteintests, die verwendet werden können. Hohe Proteinwerte (Proteinurie) können ein früher Hinweis auf eine Nierenerkrankung sein. Der Nachweis von Protein im Testkissen kann auch ein Hinweis auf eine Harnwegsinfektion/-entzündung oder -verletzung wie eine Schädigung der Prostata, Blase oder Harnröhre sein. Proteinurie kann auch auf Erkrankungen wie Blasen- oder Nierensteine, multiples Myelom oder jede andere Erkrankung hinweisen, die rote Blutkörperchen zerstört, wie z. B. hämolytische Anämie. Es handelt sich oft um ein vorübergehendes Phänomen, das nach der Behandlung einer Infektion verschwindet.
Blut (Hämoglobin)
Hämoglobin ist das Protein, das in den roten Blutkörperchen vorkommt und Sauerstoff transportiert. Der Urin enthält normalerweise eine kleine Menge Hämoglobin, die im Test nicht nachweisbar ist, aber eine höhere Menge (Hämoglobinurie) führt zu einem positiven Testergebnis. Es ist wichtig, dass bei der Probenentnahme die Anweisungen befolgt werden, damit die Probe nicht durch Menstruationsblut oder Hämorrhoidenblut verunreinigt wird. Ein leichter Anstieg des Hämoglobinwerts gegenüber der Norm kann im Hinblick auf mögliche Ursachen wie eine Harnwegsinfektion, Nierenerkrankung, Trauma oder anstrengende körperliche Betätigung bedeutsam sein. Auch Rauchen oder bestimmte Medikamente können einen Anstieg zeigen.
pH-Wert
Der Urin muss innerhalb weniger Stunden nach der Entnahme getestet werden, um die Ergebnisse des pH-Tests nicht zu verfälschen, da der Urin mit der Zeit alkalischer wird. Der pH-Test zeigt, ob der Urin sauer oder alkalisch ist. Dies ist relevant, wenn Nieren- oder Blasensteine (Kalküle) vorliegen. Bestimmte Steine bilden sich in zu saurem Urin, andere in zu alkalischem Urin. Die Ernährung beeinflusst den pH-Wert des Urins stark. Daher kann dieser angepasst werden, um die Anzahl der Steine zu verringern oder zu beseitigen oder das Bakterienwachstum zu hemmen. Es wird angenommen, dass ein pH-Wert von über 7,5 das Wachstum gramnegativer Bakterien hemmt.
Eine vegetarische Ernährung, eine kohlenhydratarme Ernährung oder eine Ernährung mit viel Zitrusfrüchten wird mit alkalischem Urin in Verbindung gebracht, während eine proteinreiche Ernährung oder der Verzehr von Lebensmitteln wie Preiselbeeren, Fleisch oder Orangensaft zu saurem Urin führen kann.
Leukozyten
Leukozyten ist ein anderer Name für weiße Blutkörperchen, von denen es mehrere Arten gibt. Ähnlich wie beim Hämoglobin ist es normal, dass der Urin einige davon enthält, und der chemische Test wird bei einer geringeren Menge negativ ausfallen. Ein deutlicher Anstieg der Leukozytenwerte führt jedoch zu einem positiven Testergebnis, das ein Hinweis auf eine Nieren-/Harnwegsentzündung oder eine Blasen-/Niereninfektion sein kann. Leukozyten und Nitrite zusammen deuten auf eine Harnwegsinfektion hin. Weiße Blutkörperchen in Ihrem Urin können darauf hinweisen, dass Ihre Nieren/Harnleiter oder Blase oder sogar andere Teile Ihres Körpers eine Infektion (viral oder bakteriell) haben und entzündet sind. Eine Entzündung bedeutet nicht automatisch eine bakterielle Infektion.
Nitrit
Der Nitrittest kann ein Hinweis auf das Vorhandensein eines breiten Spektrums (aber nicht aller) Bakterien sein, die eine Harnwegsinfektion verursachen können, da einige schädliche Bakterien Nitrat im Urin in Nitrit umwandeln.
Bilirubin
Bilirubin (ein Abfallprodukt, das beim Abbau alter roter Blutkörperchen entsteht) ist normalerweise nicht in gesundem Urin vorhanden, da es normalerweise als Bestandteil der Galle ausgeschieden wird. Ein positiver Bilirubintest ist daher ein früher Hinweis auf Hepatitis, Lebererkrankungen oder Gelbsucht.
Urobilinogen
Urobilinogen wird im Darm aus Bilirubin gebildet und ein Teil davon wird wieder in den Blutkreislauf aufgenommen. Ein positiver Urobilinogentest kann auf Erkrankungen wie Hepatitis/Leberzirrhose hinweisen. Das Urobilinogenergebnis wird auch mit dem Bilirubinergebnis verglichen. Ein negativer Bilirubintest, aber ein positiver Urobilinogentest kann auf eine hämolytische Erkrankung hinweisen. Ein niedriges oder negatives Urobilinogenergebnis bei einem Patienten mit einem positiven Bilirubintest kann auf einen Gallen-/Leberverschluss hinweisen.
Ketone
Gesunder Urin enthält normalerweise keine Ketone. Das Vorhandensein von Ketonen im Urin kann auf einen Mangel an Kohlenhydraten in der Ernährung hinweisen oder darauf, dass die Kohlenhydrate nicht normal verarbeitet werden. Ketone zeigen an, dass Fett anstelle von Kohlenhydraten zur Energiegewinnung verstoffwechselt wird. Dies kann ein Hinweis auf häufiges Erbrechen, eine Hungerdiät, extreme Trainingsprogramme oder Kälteeinwirkung sein. Erhöhte Ketone können auch ein früher Indikator für Diabetes sein, da sie auf einen unzureichenden Insulinspiegel hinweisen können.
Glucose
Jedes Vorhandensein von Glukose im Urin führt zu einem positiven Testergebnis. Erkrankungen, die durch Glukose im Urin angezeigt werden, sind unbehandelter Diabetes, Nieren-/Hormonstörungen und Lebererkrankungen. Glukose kann auch ein Hinweis auf eine Schwangerschaft sein. Um die spezifische Ursache eines positiven Testergebnisses zu ermitteln, wird ein Bluttest empfohlen.
Spezifisches Gewicht
Das spezifische Gewicht ist ein einfacher Indikator dafür, wie konzentriert der Urin ist. Der normale Bereich des spezifischen Gewichts bei Erwachsenen liegt zwischen 1 und 1,030. Ein Anstieg dieses Wertes kann ein Hinweis auf Dehydration, Durchfall, Harnwegsinfektion, Herzinsuffizienz oder verminderte Durchblutung der Nieren sein. Ein Rückgang des spezifischen Gewichts kann auf Erkrankungen wie Nierenversagen, Pyelonephritis oder übermäßige Flüssigkeitsaufnahme hinweisen.
Die chemische Untersuchung kann nur einen Teil der Wahrheit bei der Urinanalyse wiedergeben. Abnorme Befunde bei dieser Untersuchung werden normalerweise durch eine mikroskopische Untersuchung weiterverfolgt.
Mikroskopische Untersuchung
Bei diesem Test wird eine Urinprobe unter dem Mikroskop untersucht. Dabei werden Zellen aus Ihrem Harntrakt, Blutzellen, Kristalle, Bakterien, Parasiten und Tumorzellen (sofern vorhanden) untersucht. Dieser Test wird verwendet, um die Ergebnisse anderer Tests zu bestätigen oder Informationen zu einer Diagnose hinzuzufügen. Grundsätzlich liefert er spezifischere Informationen. Urinlabortest Teil 3: Mikroskopische Untersuchung.
Die mikroskopische Untersuchung wird in der Regel durchgeführt, wenn die physikalische oder chemische Analyse auffällige Befunde ergibt. Die Urinprobe wird zentrifugiert, damit die konzentrierten Substanzen isoliert und unter dem Mikroskop untersucht werden können. Dabei können Substanzen wie Kristalle und Zellen gezählt werden.
Welche Arten von Substanzen werden also bei einer mikroskopischen Untersuchung gefunden und was bedeuten sie?
rote Blutkörperchen
Eine gegenüber der Norm erhöhte Anzahl roter Blutkörperchen kann auf eine Verletzung, Entzündung oder Erkrankung/Infektion der Harnwege (z. B. Blase/Nieren/Harnröhre) hinweisen.
weiße Blutkörperchen
Eine gegenüber der Norm erhöhte Zahl weißer Blutkörperchen kann auf eine Infektion oder Entzündung der Harnwege hinweisen.
Epithelzellen
Eine erhöhte Anzahl von Epithelzellen im Vergleich zur Norm kann auf Infektionen, bösartige Erkrankungen und Entzündungen der Harnwege hinweisen. Die unter dem Mikroskop gefundenen Zelltypen können helfen, den Bereich der Harnwege zu identifizieren, in dem ein Problem vorliegt:
- Übergangsepithelzellen weisen auf einen Zustand der Blase hin
- Plattenepithelzellen weisen auf eine Erkrankung der äußeren Harnröhre hin
- Nierenzellen weisen auf eine Nierenerkrankung hin
Mikroorganismen
- Trichomonas: Dies sind Parasiten, die im Urin gefunden werden. Wenn diese gefunden werden, wird häufig ein weiterer Test auf Trichomonas vaginalis durchgeführt, um eine Vaginalinfektion festzustellen.
- Hefe: weist auf eine vaginale Hefe-Infektion hin und erfordert einen Folgetest des Vaginalsekrets (Abstrich), um auf eine Pilzinfektion zu testen.
- Bakterien: Diese können von außen in die Harnröhre eindringen und bis zur Blase wandern, wo sie eine Harnwegsinfektion verursachen. Bleibt dies unbehandelt, kann sich daraus eine ernstere Niereninfektion entwickeln. Manchmal können die Bakterien auch aus dem Körperinneren stammen, wie zum Beispiel bei einer Sepsis, bei der die Bakterien die Harnwege über den Blutkreislauf infiziert haben. Wenn schädliche Bakterien gefunden werden, sollte eine nachfolgende Urinkultur durchgeführt werden.
Besetzung
Zylinder sind hotdogförmige
Partikel, die entstehen, wenn die Nierenzellen Proteine absondern. Normalerweise sind sie optisch klar (hyalin), aber bei verschiedenen Nierenerkrankungen verändert sich ihr Erscheinungsbild und gibt so einen Hinweis darauf, welche Erkrankung vorliegt. Wenn beispielsweise bei der mikroskopischen Untersuchung Zylinder roter oder weißer Blutkörperchen gefunden werden, deutet dies auf eine Nierenerkrankung hin.
Kristalle
Normaler Urin enthält eine Reihe verschiedener Kristalle wie Calciumoxalate, Calciumcarbonat, kristalline Harnsäure und amorphes Urat, die entstehen, wenn sich Abfallchemikalien verbinden. Kristalle gibt es in allen möglichen Formen, Farben und Größen. Ob sich ein Kristall bildet, hängt davon ab, wie sauer/alkalisch Ihr Urin ist (was durch Ihre Ernährung beeinflusst werden kann), von der Urintemperatur und davon, wie viel von einer bestimmten Substanz in Ihrem Urin ist (da diese eher dazu neigt, sich zu verbinden). Diese gewöhnlichen Kristalle verursachen keine Probleme, aber abnormale Kristalle im Urin können Schmerzen und Schäden an den Harnwegen verursachen, wie z. B. Cystein, Tyrosin und Leucin. Nierensteine (Kalkuli) bilden sich in der Niere und können sich entweder in der Niere oder in den Harnleitern festsetzen.
Empfohlene Klinik
Da die Urinmikroskopie und der Kulturtest derzeit nur in London verfügbar sind, kann dies zu Verwirrung führen. Könnten Sie diese Adresse bitte entfernen und die Informationen durch die folgenden Links ersetzen?
www.medicchecks.com